Von Freiheit und Verantwortung


Das Leitbild der Bernostiftung steht für gute Arbeit und fordert gleichzeitig zur Entwicklung auf

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(dkl) Begriffe wie Frohe Botschaft, Würde, Freiheit, Verantwortung, Fürsorge, Nachhaltigkeit, Qualität und Beteiligung stehen im Zentrum des neuen Leitbildes der Bernostiftung. Das Leitbild wurde im Rahmen des Stiftungsjubiläums im Januar veröffentlicht. Es steht für die gute Arbeit der vergangenen Jahre und fordert gleichzeitig zur Entwicklung auf.

Der Leitbildprozess startete im Sommer 2015. Die gesamte Dienstgemeinschaft war dazu aufgefordert, sich über ihre Einrichtungen und Arbeitsgruppen mit einzubringen. Dass sich die Rückmeldungen sehr ähnlich zeigten, obwohl die Arbeit an den einzelnen Schulstandorten und in den verschiedenen Arbeitsbereichen von ganz unterschiedlichen Anforderungen geprägt ist, spricht für die gemeinsame Orientierung der Bernostiftung.

Die sechs Perspektivbereiche des Leitbilds verstehen sich als wertorientierte Leitziele für die gemeinsame Arbeit in den Horten, Schulen und auch in der Verwaltung. Jeweils drei Handlungsziele konkretisieren die Leitziele. Die Formulierung in der Aussageform soll einerseits zeigen, dass diese Ziele schon jetzt Grundlage der Arbeit in der Bernostiftung sind, andererseits fordern sie auch immer dazu heraus, sich selbst und das System weiterzuentwickeln. Aus der „Vision“ entsteht ein inhaltlicher und strategischer Auftrag.

Wichtig für das Verständnis vom Profil der Bernostiftung ist auch die gewählte Abfolge der sechs Perspektivbereiche:

1. Der Geist der Frohen Botschaft ist Ausgangspunkt der gemeinsamen Arbeit in der Stiftung. Das christliche Menschenbild geht davon aus, dass der Mensch ein höheres Ziel hat als eine rein funktional verstandene Betreuung, Beschulung oder Verwaltung seiner selbst.

2. Die besondere Achtung der Würde des Menschen muss sich demzufolge in einer unvoreingenommenen Wertschätzung des Einzelnen jenseits menschengemachter Kategorien zeigen. Dazu zählt auch selbstverständliche gegenseitige Hilfe.

3. Vor diesem Hintergrund wird eine Selbstbestimmung in Freiheit und Verantwortung als Ziel für sich selbst und andere ermöglicht. Dies wird besonders deutlich  im paulinischen Leitwort „Ihr seid zur Freiheit berufen,… dient einander in Liebe!“ (Gal 5,13)

4. Hieraus resultiert die Verpflichtung zum sorgsamen Umgang mit der Schöpfung. Dazu zählen natürlich auch alle Menschen.

5. Erst an vorletzter Position schließt sich die Begleitung von Leben und Lernen als eigentliches Kernhandlungsfeld an den Schulen und Horten der Bernostiftung an. Pädagogisches Handeln kann nur dann im Sinne christlicher Bildung und Erziehung wirksam werden, wenn es als logische Konsequenz aus den Perspektiven 1-4 verstanden wird.

6. Last but not least gehört auch die aktive Teilhabe an einer vielfältigen Gesellschaft in den Werthorizont der Bernostiftung. Dieser Bereich mit seiner Perspektive des missionarischen und diakonischen Handelns in der Welt verhindert ein Kreisen um sich selbst und macht den Geist der Frohen Botschaft nach außen hin sichtbar.

Wozu dienen nun dieses Leitbild und der Leitbildprozess? Und wie kann es damit weitergehen?

Um mit dem Leitbild konkret weiter zu arbeiten, müssen die wertorientierten Ziele auf konkretes pädagogisches Handeln bezogen sein und umgekehrt. So ergeben sich unter anderem folgende Möglichkeiten zur Weiterarbeit:

- Die Perspektivbereiche des Leitbildes finden sich in den Qualitätsbereichen der Schulinspektion und der Audits der Horte

wieder. Beide werden mittlerweile an allen Einrichtungen der Bernostiftung auch als externe Evaluationen durchgeführt. Auch die dort aufgezeigten Handlungsfelder lassen sich hier einordnen und aus einer anderen Perspektive wahrnehmen und bearbeiten.

- Mit Hilfe des Leitbildes soll auch die grundsätzliche konzeptionelle Arbeit in den Schulen und Horten gestärkt werden. Den formulierten Zielen müssen natürlich (pädagogische) Maßnahmen folgen, die dabei helfen, die Ziele zu erreichen. In diesen  Zusammenhang gehört zum Beispiel eine Qualifikation der Leitungskräfte aber auch der angelaufene Mindeststandardprozess als Instrument der Qualitätsentwicklung.

- Die einzelnen Perspektiven helfen  dabei, das Profil zu schärfen. So kann in einem internen Prozess auf Grundlage des Leitbilds auch das gesamte Schul- bzw. Hortprogramm überarbeitet werden.

In dieser Weise liefert das neue Leitbild zugleich einen prozessbezogenen Auftakt  und eine inhaltliche Hintergrundfolie für die Weiterarbeit auf allen Ebenen. Es bleibt zu wünschen, dass noch viel darüber gesprochen, gestritten und vor allem danach gehandelt wird.





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